Katzen als Co-Therapeuten

Ein zutraulicher Kater namens Mando auf dem Campus einer belgischen Universität gab den Anstoß zu einer wissenschaftlichen Untersuchung: Im Fokus stand die Frage, ob Katzen sich ebenso gut wie Hunde für tiergestützte Interventionen eignen. Der Frage ging Joni Delanoeije, eine Psychologin und Expertin für Arbeitsorganisation  nach. Ein Schwerpunkt ihrer Forschung ist die Mensch-Tier-Interaktion am Arbeitsplatz.

Zusammen mit internationalen Forschern aus den Feldern Menschliche Entwicklung, Verhaltensforschung und Tierschutz führte Delanoeije eine Befragung zum Phänomen der Campus-Katze durch: Wie wirkt Kater Mando auf Personal und Studierende? Wie groß ist die Bereitschaft, mit dem Tier zu interagieren? Und allgemein: Wie effektiv können Katzen zur Entspannung beitragen?

Emotionale Menschen profitieren am meisten

Mehr als 1.400 Studierende und Angestellte von rund 20 Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen in Belgien nahmen an der Studie teil. Erhoben wurden zum Beispiel Daten zu Alter, Geschlecht, Persönlichkeit, zum erlebtem Stresslevel und der jeweiligen Haltung zu Hunden und Katzen. Die Auswertung zeigt: Besonders positiv reagieren Frauen und allgemein Menschen, die selbst Katzen besitzen beziehungsweise der Intervention mit Katzen offen gegenüberstehen – vor allem aber Menschen, die gefühlsstark veranlagt sind. Gerade bei Letzteren sind Katzen den Hunden womöglich sogar überlegen. Die Persönlichkeit des Menschen spielt offenbar die weitaus größere Rolle. „Wir haben die Hintergrundmechanismen zwar nicht untersucht. Wir glauben aber, dass der Grad an Emotionalität einer Person eine innere Haltung widerspiegelt, die es erlaubt, stark – womöglich sogar leidenschaftlich – auf subtile Signale zu reagieren, wie man sie gerade Katzen zuschreibt“, sagte  Joni Delanoeije gegenüber dem Internetportal „Neurosience News“.

Quelle: Forschungskreis Heimtiere in der Gesellschaft

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